Ines Gruschwitz

Was ist Fatigue?

Lesedauer ca. 4 Minuten
Symbolbild von Fatique

Fatigue ist eine chronische, körperliche, geistige und/oder emotionale Erschöpfung, die nicht durch Schlaf oder Ruhe vollständig behoben werden kann.

Im Zusammenhang mit Krebs bezeichnet man sie auch als tumorassoziierte Fatigue. Sie betrifft etwa 60–90 % der Krebspatient*innen während oder nach der Therapie – unabhängig vom Alter, Tumortyp oder Behandlungsverlauf.

Typisch ist:

  • anhaltende Müdigkeit, auch nach ausreichend Schlaf
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen („Zuckerwatte im Kopf“)
  • fehlender Antrieb, selbst bei kleinen Aufgaben
  • Reizbarkeit, emotionale Erschöpfung oder Rückzug

Fatigue ist kein Zeichen von Faulheit oder Einbildung, sondern eine biologisch und psychologisch erklärbare Nebenwirkung der Erkrankung und/oder ihrer Behandlung (z. B. durch Entzündungen, Hormonveränderungen, gestörten Energiehaushalt im Körper, etc.).

 Quellenangaben:

  • Leitlinie „Fatigue bei Krebs“ der Deutschen Krebsgesellschaft (2021):
    AWMF S3-Leitlinie 032/055OL.
  • Deutsche Fatigue Gesellschaft e.V.:
    www.fatiguegesellschaft.de
     Infos für Betroffene, Fachkräfte und Angehörige.
  • Deutsche Krebshilfe (Ratgeber „Bewegung bei Krebs“):
    www.krebshilfe.de
    Bewegung als zentrale Maßnahme gegen Fatigue.
  • YesWeCancer Community & Erfahrungsberichte:
    www.yeswecan-cer.org
    Plattform mit Erfahrungsberichten, u. a. zu Fatigue im Alltag

Was hat mir geholfen:

Meine Rettungskräfte

Wenn mein Kopf sich anfühlt, wie aus Zuckerwatte und mein Körper streikt, hole ich meine persönliche Rettungstruppe. Sie helfen mir, mich selbst nicht zu verlieren – mit kleinen Schritten, Struktur, Kontakt und einem Schuss Humor.

Bewegung

Sie kommt nicht mit Turnschuhen, sondern auf Zehenspitzen. Motto: „Ein bisschen geht immer.“ Ob im Bett räkeln, einmal Arme hoch oder im Sitzen mit den Füßen wippen – Bewegung bringt Energie zurück und erinnert mich: Ich bin da.

Und wenn ich es schaffe, gehe ich zu Meinem Lieblingsbaum.

Struktur

Wenn alles verschwimmt, bringt Struktur Orientierung. Kleine Routinen, Post-its, einfache Tagespläne helfen mir, den Tag nicht komplett zu verlieren.
Er achtet auf Gleichgewicht: Nicht zu viel schlafen, nicht im Chaos versinken. Regelmäßigkeit, so gut es eben geht, hilft mir und meinem Körper, sich zu orientieren.

Humor & Kreativität

Sie bringt Leichtigkeit zurück. Mache einfach, was die Saß macht. Ein Lächeln, ein Lied, eine kleine Bewegung mit Witz – das kann Wunder wirken. Auch wenn’s nur 10 Sekunden sind. Und manchmal reicht genau das.

 Mein SOS-Satz:
„Schritt für Schritt – Heute muss ich nicht glänzen. Heute reicht auch Glitzern innen!


Quellen

  • Deutsche Fatigue Gesellschaft e.V.: www.fatiguegesellschaft.de
  • Leitlinie „Fatigue bei Krebs“, Deutsche Krebsgesellschaft, AWMF-Registernummer 032/055OL
  •  Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.krebsundich.de 

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