
Fatigue ist eine chronische, körperliche, geistige und/oder emotionale Erschöpfung, die nicht durch Schlaf oder Ruhe vollständig behoben werden kann.
Im Zusammenhang mit Krebs bezeichnet man sie auch als tumorassoziierte Fatigue. Sie betrifft etwa 60–90 % der Krebspatient*innen während oder nach der Therapie – unabhängig vom Alter, Tumortyp oder Behandlungsverlauf.
Typisch ist:
- anhaltende Müdigkeit, auch nach ausreichend Schlaf
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen („Zuckerwatte im Kopf“)
- fehlender Antrieb, selbst bei kleinen Aufgaben
- Reizbarkeit, emotionale Erschöpfung oder Rückzug
Fatigue ist kein Zeichen von Faulheit oder Einbildung, sondern eine biologisch und psychologisch erklärbare Nebenwirkung der Erkrankung und/oder ihrer Behandlung (z. B. durch Entzündungen, Hormonveränderungen, gestörten Energiehaushalt im Körper, etc.).
Quellenangaben:
- Leitlinie „Fatigue bei Krebs“ der Deutschen Krebsgesellschaft (2021):
AWMF S3-Leitlinie 032/055OL. - Deutsche Fatigue Gesellschaft e.V.:
www.fatiguegesellschaft.de
Infos für Betroffene, Fachkräfte und Angehörige. - Deutsche Krebshilfe (Ratgeber „Bewegung bei Krebs“):
www.krebshilfe.de
Bewegung als zentrale Maßnahme gegen Fatigue. - YesWeCancer Community & Erfahrungsberichte:
www.yeswecan-cer.org
Plattform mit Erfahrungsberichten, u. a. zu Fatigue im Alltag
Was hat mir geholfen:
Meine Rettungskräfte
Wenn mein Kopf sich anfühlt, wie aus Zuckerwatte und mein Körper streikt, hole ich meine persönliche Rettungstruppe. Sie helfen mir, mich selbst nicht zu verlieren – mit kleinen Schritten, Struktur, Kontakt und einem Schuss Humor.
Bewegung
Sie kommt nicht mit Turnschuhen, sondern auf Zehenspitzen. Motto: „Ein bisschen geht immer.“ Ob im Bett räkeln, einmal Arme hoch oder im Sitzen mit den Füßen wippen – Bewegung bringt Energie zurück und erinnert mich: Ich bin da.
Und wenn ich es schaffe, gehe ich zu Meinem Lieblingsbaum.
Struktur
Wenn alles verschwimmt, bringt Struktur Orientierung. Kleine Routinen, Post-its, einfache Tagespläne helfen mir, den Tag nicht komplett zu verlieren.
Er achtet auf Gleichgewicht: Nicht zu viel schlafen, nicht im Chaos versinken. Regelmäßigkeit, so gut es eben geht, hilft mir und meinem Körper, sich zu orientieren.
Humor & Kreativität
Sie bringt Leichtigkeit zurück. Mache einfach, was die Saß macht. Ein Lächeln, ein Lied, eine kleine Bewegung mit Witz – das kann Wunder wirken. Auch wenn’s nur 10 Sekunden sind. Und manchmal reicht genau das.
Mein SOS-Satz:
„Schritt für Schritt – Heute muss ich nicht glänzen. Heute reicht auch Glitzern innen!
Quellen
- Deutsche Fatigue Gesellschaft e.V.: www.fatiguegesellschaft.de
- Leitlinie „Fatigue bei Krebs“, Deutsche Krebsgesellschaft, AWMF-Registernummer 032/055OL
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.krebsundich.de
1 Gedanke zu „Was ist Fatigue?“
Es geht nur Schritt für Schritt